Künstlerdorf 2016
Insgesamt acht Workshops wurden am Wochenende auf dem Mettinger Schultenhof
angeboten. Es war die bereits dritte Auflage des Künstlerdorfes, das für
eine schöne Atmosphäre auf der alten Hofanlage sorgte.
METTINGEN. „Was wird das“, wollen Feline und ihre Freundinnen von dem Mann
wissen, der mit Hammer und Meißel den Baumberger Sandstein bearbeitet. Die
neugierige Frage des Trios sei der Klassiker, weiß Kristian Niemann und
findet diesen unserer heutigen Leistungsgesellschaft geschuldeten Anspruch
nicht nur schade, sondern sogar falsch. „Vergesst, was Ihr machen wollt“,
gibt der Künstler aus Salzbergen in seinem Workshop als Devise aus und weiß
aus eigener Erfahrung, dass auf diese Weise Kunst entsteht.
Kristian Niemann aus Salzbergen leitet eins von acht Angeboten, die am
Wochenende den Schultenhof zu einem Künstlerdorf machte. Ute
Schwermann-Temmen vom Förderverein Mettinger Schultenhof hat auch diese
dritte Auflage federführend organisiert und ist begeistert von der schönen
Atmosphäre auf der alten Hofanlage. „Überall ist etwas los“, freut sie sich
über die Vielfalt der Workshops, in denen Kinder und Erwachsene sich im
Zeichnen, Drucken oder Malen, im Bau von Skulpturen, Miniaturwohnungen oder
einer Himmelspyramide, im Entwerfen eines Traumwagens versuchen.
Neben Kristian Niemann sind weitere Künstler aus der Region im Künstlerdorf
aktiv und zeigen den Teilnehmern, wie es geht. Die Druckpresse von Andreas
Gorke aus Brochterbeck ist am Samstag von Kindern umringt, die auf feinstem
Büttenpapier wunderschöne Motive entstehen lassen. Gespannt verfolgen sie,
ob nach dem Druck alles wirklich genauso aussieht, wie sie es sich
vorgestellt haben. Wo ihr „Einhorn mit Fee“ einmal hängen wird, weiß die
neunjährige Emma noch nicht, wohl aber dass sie sehr sorgfältig arbeiten
musste, damit es richtig gut wird. Doch Emma ist ein alter Hase, war schon
im vergangenen Jahr dabei, hat Übung und weiß, worauf es ankommt.
Ein paar Meter weiter entstehen Traumwohnungen im Schuhkarton. Bei Bau und
Einrichtung helfen die Architektin Barbara Heuer und die Sozialpädagogin Mareike
Oberhoff, die den jungen Teilnehmern alle Freiheit lassen, ihre Zimmer im Karton
zu gestalten. Egal, ob das Badezimmer über dem Kinderzimmer liegt und das
Wohnzimmer dazwischen oder gar daneben, Ada und Joelina sind in ihrem Element
und finden beide, dass das Schlafzimmer der schönste Raum des ganzen Hauses
werden soll.
Draußen ist Thomas Rolf mit Säge, Bohrer und jeder Menge Kindern im Einsatz.
Eine Himmelspyramide soll es werden, aus Ästen und Holzlatten, mit bunten
Sprossen und Draht, da ist Fantasie und Kreativität gefragt, und selbst die
Kleinsten sind eifrig mit dem Pinsel am Werk, um die Installation zu einem
echten Hingucker werden zu lassen.
Nicht nur die Nachwuchskünstler schauen in ihren Schaffenspausen, was die
Teilnehmer in den anderen Workshops tun, das Künstlerdorf des Fördervereins
Mettinger Schultenhof freute sich am Wochenende auch über eine Reihe von
Zaungästen, die sich von den ungewohnten handwerklichen Geräuschen locken
ließen. Einige kamen gezielt, um zu schauen, was auf dem Hof los ist. So war die
Mettingerin Petra Finke mit ihrem Besuch aus Waltrop vor Ort. Alle drei waren
beeindruckt von den verschiedenen Workshops und von der Möglichkeit, Künstlern
und Nachwuchskünstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen zu dürfen.
Auch Feline macht eine Tour durch Speicher und Scheune. Später versucht sich die
Neunjährige selber am Baumberger Sandstein. Was es wird? Mal sehen!
Eigenbericht 8.6.2016
Wir laden Kinder, Jugendliche und
Erwachsene herzlich ein, unseren historischen Lebens- und Arbeitsraum
Schultenhof auf bunte und kreative Weise zu beleben.
Anmeldungen per email unter
schwermann_temmen@hotmail.com mit
Angabe des gewünschten Kurses und den Kontaktdaten (Name, Anschrift,
Telefonnummer und Alter). Es zählt die Reihenfolge der Anmeldung.
Der Schultenhof wird wieder zum Künstlerdorf
Viele Workshops am Wochenende des 3. und 4. September
METTINGEN. Der Förderverein Mettinger Schultenhof macht am Wochenende, 3. und 4.
September, das Schultenhofgelände wieder zu einem Künstlerdorf. „Wie schon in
den letzten zwei Jahren bietet sich ein breites Spektrum an künstlerischen
Gewerken für alle Altersgruppen“, so der Verein in einer Pressemitteilung.
Über zwei Tage geht der Kurs Sandsteinarbeiten mit Kristian Niemann. Das
Ausgangsmaterial, Baumberger Sandstein, wird dabeu in Form gebracht. Hierbei
geht es laut Kristian Niemann nicht um Körperkraft oder die fertige Vorstellung
des Endproduktes, sondern um „den eigenen Willen zur Form und die Motivation
sich dem künstlerischen Schaffensprozess zu ergeben“. Der Künstler aus Emsdetten
ist Teil der Künstler-Gemeinschaft Welbergener Kreis. Sein Internetauftritt ist
auf www.atelier54.de zu finden
Im Jahr 2001 initiierte der Förderverein Mettinger Schultenhof in und um
Mettingen die „SkulpTour“. Überall in Mettingen installierten verschiedene
Künstler Skulpturen, die zum Teil noch heute Bestand haben. Einer der
Beteiligten war Reinhard Dasenbrock. „Ist Kunst ein rotes Tuch“ war ein Titel
seiner Installation. Dasenbrock ist als regional beheimateter Künstler in vielen
Ausstellungen präsent. Sein Workshop „Maskenbau ist (k)eine Kunst“ für Kinder
und Erwachsene biete neben der Auseinandersetzung mit Material und Arbeitsweise
ebenso unter seiner Anleitung „eine zusätzliche tiefere Ebene des Erlebens“.
Andreas Gorke ist als mehrfach ausgezeichneter regionaler Künstler mit
internationalem Renommee gleich mit zwei Angeboten dabei. Ein Druckkurs für
Kinder von sechs bis 15 Jahren bietet die Möglichkeit, verschiedene
Drucktechniken auf hochwertigem Material auszuprobieren.
Für ambitionierte Anfänger und Fortgeschrittene bietet Andreas Gorke einen
Workshop für Aquarell und Pinseltuschtechnik an.
„Auch in diesem Jahr soll nach dem Künstlerdorf wieder eine Installation den
Schultenhof dauerhaft verschönern“, betont der Förderverein. Thomas Rolf habe
mit seinem Mobile-Bau schon beim letzten Künstlerdorf begeistert. Hämmern, Sägen
und Bohren lassen jedes Handwerker-Herz höher schlagen. Und wenn dabei auch noch
Kunst herauskomme, „ist das für viele eine tolle neue Erfahrung.“ Die diesjährig
von Thomas Rolf geplante „Himmelspyramide“ soll Raum für „viele gestalterische
Möglichkeiten und für Handwerker-Träume“ lassen. Die „Himmelspyramide“ soll am
Ende zwischen den Bäumen des Schultenhofes dauerhaft ausgestellt werden.
Am Samstag und am Sonntag, jeweils um 16 Uhr, findet eine Werkschau statt. Unter
dem Motto „Wir feiern Kunst!“ bietet der Förderverein am Samstag ab 16.30 Uhr
bei Livemusik, Gegrilltem und kühlen Getränken die Möglichkeit zum Austausch. |
Für einige der angebotenen Workshops sind noch Anmeldungen möglich. Nähere
Informationen auf www. schultenhof-mettingen.de. Für Kinder sind auch kostenlose
Kurse im Angebot.