07.02.2025: Pia Schiering Orchester
Pia Schiering Orchester — Die Musiker:
Der Gesang von Pia Schiering (Bielefeld) ist „warmer, stets kontrollierter stimmlicher Wohlklang, makellose Artikulation und astreines Timing“ (so bringt es die „Neue Westfälische“ auf den Punkt).
Ein grooviges, erdiges Bassfundament von Ulli Happe (Beckum) und das lebendige, treibende Spiel von Norbert Wintergalen (Düren) am Cajonset stehen in kultiviertem Zusammenspiel mit der jazzig-bluesigen, immer stimmungsvollen akustischen Gitarre von Reinhard Kottmann (Münster). Bandgründer und Pianist Klaus Leimkühler (Bielefeld) beweist Geschmack und Fingerspitzengefühl, wobei er auch als Ideengeber verantwortlich ist für die raffinierten Arrangements, die gemeinsam mit der Band feingeschliffen und weiterentwickelt werden.
„Charismatischer Gesang trifft auf fantasievolle Arrangements einer spielfreudigen Band“
Es ist ein großes Vergnügen, dieser famosen Band und ihrer Sängerin Pia Schiering zuzuhören: Bluesig, funky, swingend, präsentieren die 5 Vollblutmusiker seit 1998 originelle und eigenwillige Bearbeitungen von Jazz‑, Rock- und Pop-„Klassikern“ aus verschiedensten Stilepochen.
Musikkritiker loben den vielseitigen, kreativen Stil der Band, das begeisterte Konzert-Publikum genießt die Spielfreude und die geschmackvollen Arrangements. Die Band überzeugt durch ihr Zusammenspiel, ihr solistisches Können, aber vor allem durch die stimmige Umrahmung und luftige Begleitung des einfühlsamen und klaren Gesangs von Pia Schiering.
Ein „Orchester“ ist ein Ensemble, das Klangvielfalt, musikalische Bandbreite, Dynamik und Vielschichtigkeit verspricht. Hier ist eine Band, die dieses Versprechen mit Vergnügen einlöst. Was zwischen Jazz, Blues, Shuffle, Swing und Latin möglich ist, wird umgesetzt und differenziert verarbeitet: Mal zeitgemäß groovend, dann wieder ausgelassen jammend, mal Fusion-orientiert oder lässig reduziert.
Durch das PSO lernt man bekannte Songs von einer neuen, überraschenden Seite kennen. Deep Purple‘s „Smoke On The Water“ kleiden sie in einen humorvollen 7/4tel-Latin-Groove, „Sweet Dreams“ von den Eurythmics heizt als coole Swing-Nummer ein und „Caravan“ von Duke Ellington kommt als eine Art lateinamerikanische Arabeske daher – darauf muss man erst einmal kommen…
Beginn ist um 20 Uhr im Schultenhof.
Die Eintrittskarten kosten 15 Euro pro Person.
Vorverkauf:
Tourist-Info Mettingen, Clemensstraße 2, Tel: 5213
E‑Mail: info@mettingen-tourismus.de
Bücherwurm, Landrat-Schultz-Straße 6, Tel: 973011
Jazz-Konzert im Schultenhof
Deep Purple im Sieben-Viertel-Takt
Kaum eine Musikrichtung ist so vielschichtig und variantenreich wie der Jazz. Das stellte am Freitag das „Pia Schiering Orchester“ bei seinem Auftritt im Schultenhof unter Beweis. Pia Schierung stellte Mettingen allerdings kein gutes Zeugnis aus.
Von Sunhild Salaschek
Jazz im Mettinger Schultenhof, das gibt es nicht alle Tage. Zum Auftakt des neuen Kulturprogramms des Fördervereins spielte am Freitag das „Pia Schiering Orchester“. Mit „Orchester“ verweist das Quintett auf seine musikalische Bandbreite, auf dynamische Vielfalt und auf eine Vielschichtigkeit bei den Interpretationen. Auf dem Programm standen bekannte Songs aus den vergangenen 80 Jahren in neuen Arrangements.
„Wir ‚verbasteln‘ Stücke auf unsere Art“, meinte Schiering sogleich bei der Begrüßung. Mit diesem Wort charakterisierte sie die ganz eigene Bearbeitungsform aufs Beste. So gestalteten die Musiker den Verlauf des Abends zunehmend faszinierend, eingebettet in eine wohlige Club-Atmosphäre des Schultenhofs.
Allen voran traf Schiering mit ihrer warmen Stimme und einem häufig eindringlichen, aber niemals harten Ton immer die passende Mischung aus Temperament und Melancholie. Der Keyboarder Klaus Leimkühler verstärkte die Stimmung mit einfühlsamer Begleitung und attraktiven Soli, während Ulli Happe (Bass) und Reinhard Kottmann (Gitarre) sowie Norbert Wintergalen (Perkussion) schlagkräftig oder zurückhaltend und immer sehr präzise für den richtigen Rhythmus sorgten.
Häufig ging es um Liebe in schwierigen Konstellationen, etwa bei „Can‘t Buy Me Love“ (Beatles), „Seven Days“ (Sting), „50 Ways to Leave Your Lover“ (Paul Simon) und anderen. Aber es ging auch um soziale Missstände oder Raubbau an der Natur. So manchem Hörer wurde schlagartig klar, wie lange solche Themen die Menschen schon bewegen ohne dass sich etwas geändert hat (z. B. „Life on Mars“ u.a.).
Das „Pia Schiering Orchester“ brachte sie nun auf seine Art wieder ins Gedächtnis. Mal ausgelassen, mal geradeaus, mal variantenreich waren sie stets mahnend und liebevoll zugleich. Besonders nahe ging den Besuchern Schierings eigene Beobachtung, wie sehr sich Mettingen und dessen Umgebung in den vergangenen 30 Jahren verändert habe: „Ein wunderschönes Naturparadies ist platt gemacht worden, jetzt gibt es Parkplätze.“ So lautete die Moderation zu „Big Yellow Taxi“ (Joni Mitchel) in ihrer eigenen musikalischen Version. Das war viel freundlicher und dennoch nicht minder mahnend.
Die Begeisterung des Publikums war groß, der Applaus entsprechend. Das „Orchester“ verabschiedete die ergriffenen und bezauberten 60 Hörer schließlich mit der humorvoll-nachdenklichen Zugabe im Sieben-Viertel-Takt „Smoke On The Water“ (nach Deep Purple).