Ob Collage, Gemälde oder Materialbild, Holzkohle oder Moos, Acryl oder Foto, große Fläche oder Kleinformat, in der Farbgebung zurückhaltend oder knallig: Die Arbeiten im Kunstspeicher auf dem Mettinger Schultenhof sind so unterschiedlich wie die Frauen, die sie geschaffen haben. Zur Eröffnung der Ausstellung des „SpeicherMalkreises Dörenthe“ gaben neun Frauen nicht nur Einblick in ihr Wirken, sondern auch in die Gruppe, die sich seit 2006 einmal im Monat im Dörenther Kulturspeicher trifft, um mit Techniken, Materialien und Werkzeugen zu experimentieren und dabei ihre „Freude am Tun“ in den Fokus zu stellen.
Ursprung des Malkreises ist der Aquarellkreis, der sich einst im DRK-Heim in Ibbenbüren getroffen hatte. Sie hätten Lust gehabt, großformatig zu malen und seien deshalb auf der Suche nach einem größeren Raum gewesen, erinnert sich Renate Wrocklage noch gut an die Anfänge. Nach einem Blick in die Runde stellt sie fest, dass sie als einziges Mitglied aus dem ehemaligen Kreis übriggeblieben ist. Sie seien sehr dankbar gewesen, dass der langjährige, inzwischen ehemalige Vorsitzende des Fördervereins Kulturspeicher Dörenthe, Gerd Overmeyer, den Hobbykünstlerinnen und ‑künstler die Chance gegeben habe, den Kulturspeicher als Arbeitsstätte zu nutzen.
Ebenso freuen sich Wrocklage und ihre Mitstreiterinnen – aktuell treffen sich im Malkreis ausschließlich Frauen — über die Möglichkeit, ihre Werke im Mettinger Kunstspeicher zu präsentieren. Bernhard Kötter und der Förderverein Schultenhof erfüllen den Wunsch gerne, reiht sich die Ausstellung doch in eine Reihe von Veranstaltungen ein, die der Mettinger mit dem Dörenther Verein und dem Kunstverein Ibbenbüren, die seit der Skulpturenroute „Funny Red Line“ freundschaftlich verbunden sind, gemeinsam organisieren.
Die neun Frauen zwischen 71 und 87 Jahren, die derzeit in Mettingen ausstellen, lassen es sich während der Vernissage nicht nehmen, Details ihrer Werke zu erläutern. So räumt Gertrud Nietiet ein, dass sie als frühere Assistentin der Geschäftsführung im Ibbenbürener Bergwerk es liebe, mit Kohle und Asche, aber auch mit Draht und Sand zu arbeiten. Im Obergeschoss des Kunstspeichers zeigt sie die Werke, die aus dieser Leidenschaft entstanden sind.
Marga Lenger-Kah erläutert die Entstehung ihrer Reihe von Collagen, auf denen Mutter Gans vom Familienleben auf dem Land erzählt. Zu sehen sind Fotos aus der „Landlust“ und anderen Magazinen auf alter Bettwäsche und Spitze.
Ein Zeichen gegen den Krieg möchte Hedwig Lampe mit einem Triptychon setzen, mit dem sie die Begriffe Freundschaft, Frieden und Harmonie in chinesischen Schriftzeichen darstellt.
Am Abend der Ausstellungseröffnung nutzen die Künstlerinnen Marianne Dankerl, Christel Dohmen, Inge Kohlpoth, Hedwig Lampe, Annette Lage, Marga Lenger-Kah, Gertrud Nietiet, Bärbel Steinigeweg und Renate Wrocklage die Gelegenheit, sich mit ihrem Publikum, aber auch miteinander auszutauschen.
Die Ausstellung des „SpeicherMalkreises Dörenthe“ ist bis zum 5. Mai samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr sowie während des Bauern- und Blumenmarktes am Sonntag, 28. April, von 11 bis 18 Uhr, im Kunstspeicher auf dem Schultenhof geöffnet.