Auf alle Eventualitäten vorbereitet war das Organisationsteam um Barbara Brüning bei der Planung des diesjährigen Künstlerdorfs auf dem Schultenhof. Schließlich sollte keines der Angebote ausfallen, und daher mussten am Samstag einige der für draußen angedachten Kurse kurzerhand nach drinnen verlegt werden. Spaß hatten die Teilnehmer trotzdem und Nachfrage herrschte – insbesondere bei den Kinderkursen – mehr als es Plätze gab.
Schnell sein hieß es daher vor allem bei den Angeboten für Kinder. Denn dass die von zumeist erfahrenen Pädagogen angebotenen Kreativkurse eine ganz besondere Erfahrung sind, das hatte sich längst herumgesprochen. Doch auch sonst war die Nachfrage nach bestimmten Kursen manchmal viel höher als die Anzahl der Plätze: Da kamen schnell 200 Interessenten zusammen, von denen jedoch nur 100 genommen werden konnten. Eine Ausweitung des Angebotes komme aber nicht infrage, denn das „ist auch für mich nicht organisierbar“, erklärte Barbara Brüning als Hauptorganisatorin. Auch besagte Ausweichmöglichkeiten ins Trockene mussten mit einkalkuliert werden, und die gaben nun einmal einen bestimmten Rahmen vor.
Kinder sorgen für wunderschöne Hafenatmosphäre
So bot Francisco Correa Lira seine Malkurse im Kunstspeicher an, während nebenan, unter einem mobilen Pavillon, die Teilnehmer des Sandsteinseminars von Kristian Niemann dem Gestein fleißig mit Hammer und Meißel zu Leibe rückten. In der benachbarten Scheune ging es unter der Anleitung von Axel Frehe funkensprühend zur Sache: Hier entstanden wetterfeste Gartenstecker. Außerdem wuselte und werkelte hier eine Gruppe von Kindern, die mit viel Holz, Farbe und anderen Materialien zusammen mit Kursleiter Otto Nienhoff eine wunderschöne Hafenatmosphäre zauberten: Ganz viele Boote und hübsche Holzhäuschen erweckten hier ein Fischerdorf zum Leben.
Im Haupthaus hatten sich Ulrike Scherer und Andreas Gorke mit ihren Gruppen niedergelassen. Während im vorderen Bereich durch Erwachsenenhand hübsche Zaunhocker und Gartendekore geformt wurden, gehörte der hintere Bereich ganz den Kindern: Hier wurden zunächst Tiere gemalt, später auf dünne Metallplatten übertragen und dann die Konturen eingeritzt. Als Tiefdrucke erlebten diese Bilder nun einen großartigen Verwandlungsprozess: Auf saugfähigem Papier entstanden wunderschöne Abzüge, die nicht nur die kleinen Künstler selbst begeisterten.
Angeleitet wurden die Kinder – und am nächsten Tag in einem weiteren Kurs auch die Erwachsenen – von Andreas Gorke, Künstler, Kunstpädagoge und Urgestein des Künstlerdorfes. Mit Kindern und Erwachsenen zu arbeiten sei sehr unterschiedlich, wenngleich auch schon die Kinder versuchten, sehr ergebnisorientiert und mit hohem Anspruch zu arbeiten.
Während viele der Kursleiter an beiden Wochenendtagen Kurse für Erwachsene und Kinder anboten, beschränkte sich die Teilnahme bei einigen nur auf einen Tag. So waren Katja Kamp sowie Petra und Michael Brenningmeier am Sonntag mit einem Angebot für Jugendliche dabei, in dem Naturtraumfänger gefertigt wurden.
„Wir versuchen immer, mindestens ein oder zwei Kurse neu zu machen“, beschrieb Barbara Brüning das Bestreben des Organisationsteams. Das sei aber gar nicht so einfach, denn „es ist auch schwer, Künstler zu finden, die es für kleines Geld machen.“ Denn das ist ein weiteres Anliegen der Veranstalter: Die Preise sollen so ausgestaltet sein, dass möglichst viele Interessenten mitmachen können.