16.11. — 15.12.2024 Aus­stel­lung Herbst­gäs­te aus der Mongolei

 

Mon­go­li­sche Kunst in drei Häusern

Herbst­gäs­te in Mett­in­gen, Ibben­bü­ren und Dörenthe

Von , Bri­git­te Striehn

4e1d8c8d-de74-4146-a192-ee4a2e8b2b3c

Das Jubi­lä­um des 50-jäh­ri­gen Bestehens diplo­ma­ti­scher Bezie­hun­gen zwi­schen Deutsch­land und der Mon­go­lei am 31. Janu­ar 2024 war der Aus­lö­ser für das dies­jäh­ri­ge The­ma der 16. Auf­la­ge der Gemein­schafts­aus­stel­lung „Herbst­gäs­te“. Den ehren­amt­li­chen Teams des För­der­ver­eins Mett­in­ger Schul­ten­hof, des Kunst­ver­eins Ibben­bü­ren sowie des För­der­ver­eins Kul­tur­spei­cher Dör­en­the ist es gelun­gen, in ihren Häu­sern etwa 160 Wer­ke aus den Berei­chen Male­rei, Gra­fik, Foto­gra­fie, Objekt­kunst, Plas­tik, Instal­la­ti­on und Video einer brei­ten Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen.

Am Sams­tag­nach­mit­tag kamen im Kunst­spei­cher Mett­in­gen alle Künst­le­rin­nen und Künst­ler, Ver­tre­ter der Kunst­ver­ei­ne sowie zahl­rei­che Besu­cher zusam­men, um erst­mals einen Blick auf die fas­zi­nie­ren­de Kul­tur des Lan­des im Osten Zen­tral­asi­ens zu wer­fen. „Kunst geschieht nie im lee­ren Raum, sie hat immer einen Bezug zur Wirk­lich­keit“, stell­te Bern­hard Köt­ter bei der Eröff­nung in Mett­in­gen fest. Der Wind des Wan­dels sei auch in der mon­go­li­schen Kunst spür­bar. „Mett­in­gen ist stolz dar­auf, Teil die­ser bedeu­ten­den Aus­stel­lung zu sein“, erklär­te Bür­ger­meis­te­rin Chris­ti­na Rähl­mann in ihrem Gruß­wort. Sie dank­te den Orga­ni­sa­to­ren für das Enga­ge­ment und beson­ders den Gast­ge­bern für die pri­va­te Unterbringung.

Wir füh­len uns hier wie Zuhau­se“, sag­te Gan-Erde­ne Tse­nd dar­an anknüp­fend. Er ist offi­zi­el­ler Kul­tur­bot­schaf­ter der Mon­go­lei (Cul­tu­ral Envoy of Mon­go­lia) und künst­le­ri­scher Reprä­sen­tant der Uni­on of Mon­go­li­an Artists (UMA). Gemein­sam mit den Kunst­ver­ei­nen hat er die Aus­stel­lung auch kura­tiert. Bei der Eröff­nung ver­trat er den Bot­schaf­ter sei­nes Landes.

Musi­ka­lisch wur­de die Ver­nis­sa­ge von Bazar­ra­ge­haa Baast mit Gitar­re und tra­di­tio­nel­lem Gesang umrahmt. Das Lied erzäh­le von Glück, Freu­de, fried­li­chem Zusam­men­le­ben und der Schön­heit der Welt, sag­te der in Paris leben­de Sän­ger. Er war extra für die Aus­stel­lung ins Teck­len­bur­ger Land gekom­men. Im Anschluss bewir­te­ten Mit­glie­der des För­der­ver­eins die Gäs­te mit Kaf­fee und Kuchen.

Im Kul­tur­spei­cher Dör­en­the eröff­ne­te Moni­ka Bal­ter, Vor­stands­mit­glied des För­der­ver­eins die Aus­stel­lung gemein­sam mit Bür­ger­meis­ter Dr. Marc Schra­mey­er. Sie stell­te eini­ge der Kunst­wer­ke näher vor. Ins Stau­nen gerie­ten die Betrach­ter vor allem bei der Groß­skulp­tur „Con­scious­ness“ von Ochir­bold Ayurz­a­na, die auf die Ände­rung des Bewusst­seins in einer glo­ba­li­sier­ten Welt hin­weist. In der Instal­la­ti­on „Gedan­ken“ von Munth­tu­ya Aly­eksan­dr fliegt ein Schwarm bun­ter Sei­den­vö­gel durch den Raum, erin­nernd an die ori­en­ta­li­sche Legen­den. „Arag“ ist ein Objekt aus Kör­ben, die in der Mon­go­lei Reich­tum sym­bo­li­sie­ren. „Hier sind sie mit dem guten Geist der Aus­stel­lung gefüllt“, freu­te sich Moni­ka Bal­ter. Die­ser äußer­te sich auch im Vor­trag der Gesangs­grup­pe mit Bazar­ra­ge­haa Baast.

Gan-Erde­ne Tse­nd beton­te im Gespräch mit Ulrich Man­fraß, dem Vor­sit­zen­den des Kunst­ver­eins Ibben­bü­ren, den hohen Stel­len­wert des gemein­sa­men Aus­tauschs. „Die­se weg­wei­sen­de Koope­ra­ti­on ist ein wun­der­ba­res Bei­spiel dafür, wie Kunst Gren­zen und kul­tu­rel­le Bar­rie­ren über­win­det“, erklär­te Gise­la Kös­ter, die stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin des Krei­ses Stein­furt. Kunst sei in der Mon­go­lei eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit, zumeist fern­ab von Kommerzialisierung.

Was in den 1970er Jah­ren ein Auf­ein­an­der­zu­ge­hen auf einem schma­len Weg war, wer­de heu­te mit regel­mä­ßi­gen Tref­fen auf einer brei­ten Stra­ße der Freund­schaft gepflegt, stell­te der Bür­ger­meis­ter fest. Durch mon­go­li­sche Kunst las­se sich viel über Ver­gan­gen­heit und die Gegen­wart, das Leben der Men­schen, über ihre Geschich­ten, über Land­schaf­ten und Städ­te, Sicht­wei­sen und Per­spek­ti­ven erfah­ren „Wir schau­en hier durch die Bril­le von 20 Künst­lern auf ein Land, das für uns vie­le Geheim­nis­se birgt“, so Schra­mey­er. Zum Schluss konn­ten die Besu­cher bei der Live Pain­ting-Akti­on von Orgon­tuv­den Bad­am zuschauen.

Die Aus­stel­lun­gen in allen drei Häu­sern sind noch bis zum 15. Dezem­ber jeweils sams­tags und sonn­tags von 14 bis 17 Uhr geöff­net. Alle Wer­ke sind käuflich.

„Wir wol­len den Men­schen über­all mon­go­li­sche Kunst nahebringen.““

Gan-Erde­ne Tsend

 

 

Vom 10. Novem­ber bis zum 15.Dezember 2024 füh­ren der Kul­tur­spei­cher Dör­en­the, der Kunst­ver­ein Ibben­bü­ren und der För­der­ver­ein Mett­in­ger Schul­ten­hof ihre seit 2008 statt­fin­den­de Gemein­schafts­aus­stel­lung „Herbst­gäs­te aus….“ durch..

In die­sem Jahr haben die drei Ver­ei­ne Künst­le­rIn­nen aus der Mon­go­lei eingeladen.

10 in Deutsch­land leben­de und 10 aus der Mon­go­lei anrei­sen­de Künst­ler wer­den die­se Aus­stel­lung unter Schirm­herr­schaft des Bot­schaf­ters der Mon­go­lei, der auch an der Eröff­nung teil­neh­men wird, gestalten.

Künst­le­ri­scher Lei­ter ist der renom­mier­te Maler Gen-Erde­ne Tse­nd. Tse­nd hat das Fach Kunst in sei­ner Hei­mat und als Meis­ter­schü­ler an der Kunst­hoch­schu­le Müns­ter stu­diert und lebt als frei­schaf­fen­der Künst­ler in der west­fä­li­schen Metropole.

Die sech­zehn­te Gemein­schafts­aus­stel­lung der „Herbst­gäs­te aus….“ wird in die­sem Jahr mit Künst­le­rin­nen und Künst­lern aus der Mon­go­lei gestal­tet, des­sen Aus­stel­lun­gen eine direk­te Bestands­auf­nah­me des lan­des­wei­ten Kunst­schaf­fens dar­stel­len und alle Berei­che moder­ner Kunst umfassen.