Dass sie doch kommt, war die eine gute Nachricht. Für die andere zeichnete Runge selbst verantwortlich. Denn dank seiner guten Vernetzung in der Theaterszene ist es ihm trotz des engen Zeitfensters gelungen, für eine adäquate Vertretung zu sorgen. Manfred Kessler vom Chapiteau Theater übernahm. Dass er wegen eines Staus zu spät kam, mag daran gelegen haben, dass eben der Wurm drin war am Donnerstag auf dem Schultenhof.
Die Kinder im Publikum focht das nicht an, sie waren in Plauderlaune, überbrückten die Zeit bis zum verspäteten Beginn mühelos und waren dann schnell Feuer und flamme, als es mit dem „Sängerwettstreit der Tiere“ losging und die Kandidatinnen und Kandidaten zum Besten gaben, was sie musikalisch drauf hatten. In Windeseile zog sich Manfred Kessler, der zunächst sein Publikum als Moderator Monsieur Le Coq mit feuerrotem Kamm begrüßt hatte, hinter dem Vorhang um, um als Boris der Bär, als Frosch Bodo Breitmaul, als Miss Piggy, als Mister Fuchs und als Miss Lämmlein die Lieder zu präsentieren, mit denen sie den Wettstreit um die goldene Zwiebel gewinnen wollten.
Was als fairer Wettbewerb mit hitverdächtigen Songs wie „Alles Quak“, „Ich will kein Schwein sein“, „Ich lieb euch, mäh mäh mäh“ und dem Bärentanz zu „Kalinka“ begann, drohte aus dem Ruder zu laufen, als der Fuchs mit seinem Lied „Von den blauen Bergen kommen wir“ an der Reihe war und sich nicht nur als großer Angeber, sondern auch als fieser Betrüger entpuppte.
Gut, dass die Kids im Publikum mit viel Engagement dabei waren und auf diese Weise gemeinsam mit Monsieur Le Coq verhindern konnten, dass sich der Fuchs die goldene Zwiebel schnappte. Er musste stattdessen mit der würzigen Gemüsezwiebel vorlieb nehmen.
Die One-Man-Show von Manfred Kessler mit viel Witz und Musik erwies sich als eindrucksvoller Ersatz für „Mozarts Ohrwurm“. Die Kinder waren begeistert und ließen es sich nicht nehmen, mit zu klatschen und mit zu singen und am Ende auf der Bühne die Siegerehrung von „Miss Lämmlein“ mit zu gestalten. Das Schaf hatte nämlich den größten Applaus bekommen und war damit in der Wertung ganz vorn gelandet.
Und für diejenigen, die extra wegen „Mozarts Ohrwurm“ nach Mettingen gekommen waren, gab es das Trostpflaster, dass Beatrice Hutter am Donnerstag, 23. Mai, ab 15.30 Uhr auf dem Schultenhof gastieren wird.