20./21.8.2022 Künst­ler­dorf 2022

Bil­der­ka­rus­sell vom Schultenhof

Krea­ti­ve Arbeit mit Stein, Metall und Papier

Im Künst­ler­dorf auf dem Mett­in­ger Schultenhof

Es wur­de geschweißt, gehäm­mert und mit Ton geformt: Das Kurs­an­ge­bot des Mett­in­ger Künst­ler­dorfs auf dem Schul­ten­hof bot den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern ein­mal mehr zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten, ihre Krea­ti­vi­tät auszuprobieren.

Von Clau­dia Lude­wig
Mett­in­gen · Sonn­tag, 21.08.2022 — 12:32 Uhr
Schweißen und Flexen: Im Kursus von Axel Frehe entstanden Gartenskulpturen aus Metall.

Schwei­ßen und Fle­xen: Im Kur­sus von Axel Fre­he ent­stan­den Gar­ten­skulp­tu­ren aus Metall. | Foto: clu

Klopf‑, Flex- und Metall­schnei­de­ge­räu­sche kün­dig­ten im Mett­in­ger Orts­kern am Wochen­en­de schon von Wei­tem an: Dort wird hart gear­bei­tet. Doch die Ver­ur­sa­cher die­ser Geräusch­ku­lis­se waren nicht beim Stra­ßen- oder Häu­ser­bau unter­wegs, son­dern Teil­neh­mer des „Künst­ler­dorfs“ auf dem Schul­ten­hof. Erwach­se­ne, Jugend­li­che und Kin­der wer­kel­ten in ver­schie­de­nen Work­shops und schu­fen eine bun­te Viel­falt an Kunst und Dekoration.

Bar­ba­ra Brü­ning vom Vor­stand des För­der­ver­eins Mett­in­ger Schul­ten­hof war ange­sichts der fast 100 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer in elf Kur­sen sehr zufrie­den. Zusam­men mit einem fes­ten Team von Hel­fern orga­ni­siert sie seit Jah­ren das „Künst­ler­dorf“. Ein Teil der Kur­se fand drau­ßen statt: Sand­stein­be­ar­bei­tung mit dem nicht uner­heb­li­chen Staub- und Stein­split­ter­auf­kom­men sowie die fun­ken­sprü­hen­de Metall­be­ar­bei­tung waren unter frei­em Him­mel bes­ser aufgehoben.

Gro­ßes Inter­es­se an Arbeit mit Metall

Ins­be­son­de­re die Kin­der­kur­se waren begehrt; dort gab es mehr Inter­es­sen­ten als Plät­ze. Eben­falls auf gro­ße Nach­fra­ge stieß der Metall­kurs von Axel Fre­he. Er war eben­so zum ers­ten Mal dabei wie Ros­wi­tha Mas­sing und Adel­heid Back­haus mit ihren Mal­kur­sen. Ande­re Kurs­lei­ter – wie Andre­as Gor­ke – waren schon häu­fi­ger dabei. Auch Holz­ar­bei­ten für Kin­der, Sand­stein sowie Töp­fer­an­ge­bo­te sind eigent­lich stets dabei. Denn, so Bar­ba­ra Brü­ning: „Ton ist etwas, das immer gefragt ist.“

Stein­metz Kris­ti­an Nie­mann, frei­schaf­fen­der Künst­ler und gedul­di­ger Erklä­rer, möch­te sei­nen Kurs­teil­neh­mern einen locke­ren und unbe­fan­ge­nen Umgang mit dem Mate­ri­al „Baum­ber­ger Sand­stein“ nahe­brin­gen. Dazu gehört für ihn zunächst der Umgang mit dem Werk­zeug, aber auch das Gespür für den Sand­stein. Der ver­mit­te­le dem Bear­bei­ten­den, wohin die Rei­se gehe, ist Nie­mann überzeugt.

Steinmetz Kristian Niemann erläutert den richtigen Umgang mit Hammer und Meißel sowie das richtige Gespür für den Sandstein.

Stein­metz Kris­ti­an Nie­mann erläu­tert den rich­ti­gen Umgang mit Ham­mer und Mei­ßel sowie das rich­ti­ge Gespür für den Sand­stein. | Foto: clu

Metall dage­gen ist ein Werk­stoff, mit dem man in der gewünsch­ten Wei­se arbei­ten kann – mit unter­schied­li­chen Ergeb­nis­sen. In den Kur­sen von Axel Fre­he lern­ten die Teil­neh­mer unter ande­rem, mit einem Hand­plas­ma­schnei­de­ge­rät umzu­ge­hen, Fle­xen, Schwei­ßen und Schlei­fen. Metall­be­ar­bei­tung mache er eigent­lich neben­be­ruf­lich, erzählt Fre­he, der nicht nur zum ers­ten Mal beim „Künst­ler­dorf“ dabei war, son­dern zum ers­ten Mal über­haupt einen Work­shop lei­te­te. Die Stahl­plat­ten sei­en „erst mal ein ganz kal­ter Werk­stoff, aus dem man ganz viel machen kann“, schwärmt Fre­he und ergänzt: „Am Ende hat man ver­rück­te Din­ge in der Hand.“ Bei sei­nem Kur­sus ent­stan­den deko­ra­ti­ve Metall­mas­ken für den Garten.

Wun­der­schö­ne Tief­dru­cke mit Tiermotiven

Andre­as Gor­ke, Künst­ler mit lang­jäh­ri­ger Erfah­rung als Kunst­päd­ago­ge ins­be­son­de­re auch für jun­ge Nach­wuchs­künst­ler, bot in sei­nen Kur­sen sowohl Kin­dern als auch Erwach­se­nen die Mög­lich­keit, sich aus­zu­pro­bie­ren. So ent­stan­den wun­der­schö­ne Tief­dru­cke mit Tier­mo­ti­ven, die nicht ver­mu­ten lie­ßen, dass sie aus Kin­der­hand stamm­ten – emsig hat­ten die Nach­wuchs­künst­le­rin­nen die Moti­ve zunächst mit Blei­stift abge­zeich­net und sie dann auf den bereit­ge­stell­ten Alu­mi­ni­um­plat­ten mit Nadeln nach­ge­ritzt. Den Farb­auf­trag über­nahm Gor­ke nach Anwei­sung der Kin­der. Die alte Pres­se durf­ten die jun­gen Künst­ler selbst bedienen.

Weni­ger außer­ge­wöhn­lich, aber gut nach­ge­fragt war das Töp­fer­an­ge­bot von Heid­run Bail­ly. Auch hier ent­stand Gar­ten­kunst („vom Ei zum Kopf“), die mit Engo­ben ein­ge­färbt wur­de und nach Tro­cken­zeit und nur einem Brand auf­stell­fer­tig ist. Papier ist dage­gen die Welt von Ros­wi­tha Mas­sing und Adel­heid Back­haus. „Eine wesent­li­che Arbeit ist, mit Papier so umzu­ge­hen, dass etwas Neu­es ent­steht“, erläu­ter­te Ros­wi­tha Mas­sing. Ergänzt wur­de das Kurs­an­ge­bot von Ulla Dirk­mann mit einem Male­rei-Work­shop und einem Holz­work­shop für Kin­der von Tho­mas Rolf.

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Kuenstlerdorf_2022_Flyer