20.9.2024 Kino am Schultenhof

um 20 Uhr in der Schultenhofscheune

In Lars Jes­sens Dra­ma “Mit­tags­stun­de” geht es um Hei­mat, Ver­än­de­rung und Still­stand. Mit 300.000 Besu­chern war die Ver­fil­mung von Dör­te Han­sens Best­sel­ler der größ­te deut­sche Art­house-Hit 2022.

In Rück­blen­den und auf unter­schied­li­chen Zeit­ebe­nen spie­lend erzählt der Film eine berüh­ren­de Fami­li­en­ge­schich­te, mit Char­ly Hüb­ner in der Hauptrolle.

Das Alte Land”, der ers­te Best­sel­ler­ro­man der Autorin Dör­te Han­sen, wur­de als Mini­se­rie fürs Fern­se­hen mit Iris Ber­ben ver­filmt. Jetzt kommt ihr zwei­ter Roman “Mit­tags­stun­de” auf die gro­ße Lein­wand, mit einem über­ra­gen­den Char­lie Hüb­ner in der Haupt­rol­le. Wie­der geht es um eine Fami­li­en­ge­schich­te in Nord­deutsch­land, ange­sie­delt im fik­ti­ven Dorf Brinkebüll.

Die eige­ne Geschich­te plötz­lich auf der Lein­wand zu sehen. Das ist immer ein biss­chen auf­re­gend und auch schön”, sagt Dör­te Han­sen, die Erfolgs­au­torin, gebo­ren in Husum, wo der Film “Mit­tags­stun­de” vor kur­zem sei­ne Welt­pre­mie­re fei­er­te. Sie kennt die nord­deut­sche Men­ta­li­tät, die regio­na­len Eigen­hei­ten der Men­schen, von deren Schick­sa­len sie in ihren Büchern so mit­rei­ßend erzählt und sie kann sie wun­der­bar beschreiben.

Ing­wer geht mit Ende vier­zig in sein Hei­mat­dorf zurück

Ing­wer ist Ende vier­zig, lebt in einer nicht genau­er defi­nier­ten Lebens-und Wohn­ge­mein­schaft mit einer Frau und einem Mann und hat am Mor­gen nach der Geburts­tags­fei­er beim Abwasch Neu­ig­kei­ten. Er möch­te am nächs­ten Tag nach Brin­ke­büll fah­ren und auch erst­mal nicht wie­der zurückkommen.

Also fährt Ing­wer zu sei­nen Eltern. Die Mut­ter ist zuneh­mend dement, der Vater starr­köp­fig und bis­wei­len gehäs­sig, beson­ders seit der Sohn Ing­wer in die Stadt gegan­gen ist um zu stu­die­ren, statt die Fami­li­en­knei­pe weiterzuführen.

Mit­tags­stun­de”: Melan­cho­lisch erzähl­te Geschichte

Die Alten wol­len durch­hal­ten und fest­hal­ten an allem, das ander­wei­tig längst zur Ver­gan­gen­heit gehört in Brin­ke­büll. Hier, wo der Nie­der­gang Mit­te der 1960er Jah­re mit der Flur­be­rei­ni­gung begann. Wo frü­her der Dorf­kern war, knat­tern nun auf der begra­dig­ten Stra­ße LKWs durch den Ort. Und als die Land­ver­mes­ser abrei­sen, ist die geis­tig etwas umnach­te­te Mar­ret schwanger.