23.02. bis 10.03.2024 “Hos­piz Meets Art”

Jun­ge Men­schen beschäf­ti­gen sich mit dem Tod

Hos­piz meets Art“ ist eröffnet

In der Aus­stel­lung „Hos­piz meets Art“ in Mett­in­gen wer­den seit Frei­tag 40 Arbei­ten aus­ge­stellt. Jun­ge Men­schen vom Kar­di­nal-von-Galen-Gym­na­si­um haben sich ein­drucks­voll mit dem The­ma Tod und Ster­ben beschäftigt.

Von Olaf Wien­brack
Mett­in­gen · Sonn­tag, 25.02.2024 — 15:00 Uhr
Auch die Mettinger Hospizgruppe war bei der Eröffnung der Ausstellung „Hospiz meets Art“ im Kunstspeicher des Schultenhofes dabei. Die Gruppe trug zwei Lieder vor, deren Refrain alle Gäste mitsingen konnten.

Auch die Mett­in­ger Hos­piz­grup­pe war bei der Eröff­nung der Aus­stel­lung „Hos­piz meets Art“ im Kunst­spei­cher des Schul­ten­ho­fes dabei. Die Grup­pe trug zwei Lie­der vor, deren Refrain alle Gäs­te mit­sin­gen konn­ten. | Foto: Olaf Wienbrack

Ein­drucks­voll und unge­wöhn­lich waren die Attri­bu­te, die Bern­hard Köt­ter vom För­der­ver­ein Mett­in­ger Schul­ten­hof in sei­ner Eröff­nungs­re­de der Aus­stel­lung „Hos­piz meets Art“ am Frei­tag­abend im Kul­tur­spei­cher zuordnete.


Dahin­ter ver­birgt sich eine Wan­der­aus­stel­lung, die im letz­ten Jahr durch das Hos­piz Haus Han­nah in Ems­det­ten initi­iert wur­de. Haus Han­nah wur­de 2023 20 Jah­re alt. Zum Jubi­lä­um rief der Hos­piz­lei­ter Micha­el Kreft zu einem Wett­be­werb zum The­ma „Ster­ben, Tod und Leben“ auf. Jeder­mann konn­te sich betei­li­gen. Auch rund 40 Schu­len waren auf­ge­ru­fen, dabei mit­zu­ma­chen. Am Ende wur­de aus dem Auf­ruf ein Wett­be­werb unter acht Schu­len. Kreft erläu­ter­te bei der Eröff­nung, dass ins­ge­samt 127 Ent­wür­fe ein­ge­gan­gen sind. Im Haus Han­nah wur­de dann eine Jury gebil­det, die die 25 bes­ten Ent­wür­fe aus­wähl­te. Danach waren die Expo­na­te im Rat­haus von Ems­det­ten für die Öffent­lich­keit aus­ge­stellt und die Bevöl­ke­rung war auf­ge­ru­fen, die bes­ten drei Wer­ke aus­zu­wäh­len. Die­se drei Kunst­wer­ke sind nun dank künst­le­ri­scher Graf­fi­ti von „bun­te­waen­de“ auf drei Pro­jek­ti­ons­flä­chen in Ems­det­ten gebracht worden.


In der Aus­stel­lung in Mett­in­gen wer­den nach Bern­hard Köt­ters Wor­ten exklu­siv 40 Arbei­ten aus­ge­stellt, die in zwei Kunst­kur­sen am Kar­di­nal-von-Galen unter der Lei­tung von Lin­da Ver­rel­mann und San­dra Bud­de ent­stan­den sind. Als sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dazu ent­schlos­sen, am Wett­be­werb teil­zu­neh­men, kam Bir­git Wäl­te­ring vom Haus Han­nah in den Unter­richt und erläu­ter­te, was ein Hos­piz aus­macht. Detail­liert ver­schaff­te sie ein Bild von dem Arbeits­all­tag und den Abläu­fen, von schö­nen und weni­ger schö­nen Momen­ten im Hos­piz. Bern­hard Köt­ter und Micha­el Kreft beton­ten bei­de, wie ein­drucks­voll und außer­ge­wöhn­lich es ist, dass sich so jun­ge Men­schen bereits so inten­siv mit dem The­ma Tod und Ster­ben beschäf­ti­gen. Bür­ger­meis­te­rin Chris­ti­na Rähl­mann war beein­druckt von der Viel­falt an Ein­drü­cken. „Das zeigt mir, wie inten­siv sich die Schü­ler mit dem The­ma beschäf­tigt haben“, sag­te Rähl­mann. Die Kunst­leh­re­r­ein Lin­da Ver­rel­mann war über­rascht, wel­che inten­si­ven Ein­drü­cke vom Ster­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bereits aus dem eige­nen Fami­li­en­kreis in den Unter­richt ein­ge­bracht haben. So ent­stan­den je nach Krea­ti­vi­tät, Stim­mung und Inten­ti­on 40 unter­schied­li­che Wer­ke, die nun jeweils sams­tags und sonn­tags zwi­schen 15 und 18 Uhr im Kunst­spei­cher zu besich­ti­gen sind.


Eine Berei­che­rung der Eröff­nung war ein Besuch der Mett­in­ger Hos­piz­grup­pe. Als Bern­hard Köt­ter Wolf­gang Eßla­ge aus der Grup­pen­lei­tung auf die Aus­stel­lung ansprach, plan­te die Grup­pe spon­tan um und unter­brach ihr Wochen­end­pro­gramm, um mit zwei schö­nen Lie­dern eine musi­ka­li­sche Berei­che­rung in die Aus­stel­lungs­er­öff­nung zu brin­gen. „Für die Beglei­tung auf der Gitar­re haben wir extra aus Bel­gi­en Alwi­ne Deege ein­flie­gen las­sen“, sag­te Eßla­ge mit einem Schmun­zeln. Den Refrain san­gen alle Besu­cher mit. Der Text könn­te nicht pas­sen­der sein: „Hast du heu­te schon gelebt? Hast du heu­te schon geliebt? Hast du heu­te schon gelacht ‑Andern Freu­de gemacht? Hast du heu­te schon getan, was getan wer­den will? Hast du heu­te schon gesagt, was gesagt wer­den will? Hast du heu­te schon gefühlt, was gefühlt wer­den will?“


Wer sich einen Ein­druck aller Wett­be­werbs­ar­bei­ten ver­schaf­fen will, kann im Kunst­spei­cher einen Kata­log aller Wer­ke erwerben.

Eigen­be­richt:
Bil­der zum The­ma Leben und Sterben

Wan­der­aus­stel­lung „Hos­piz­Meets­Art“

Das Hos­piz Haus Han­nah in Ems­det­ten hat ein einem Wett­be­werb Bil­der zu The­ma Leben und Ster­ben gesucht. Da Künst­ler aus dem gan­zen Kreis teil­ge­nom­men haben, wur­de eine Wan­der­aus­stel­lung ins Leben geru­fen, die nun am Schul­ten­hof Sta­ti­on macht.

 
Von Redak­ti­on IVZ
Mett­in­gen · Sonn­tag, 11.02.2024 — 15:14 Uhr
Die Bilder, die bei der Wanderausstellung des Hospiz Haus Hannah in Mettingen gezeigt werden, stammen allesamt von Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums.

Die Bil­der, die bei der Wan­der­aus­stel­lung des Hos­piz Haus Han­nah in Mett­in­gen gezeigt wer­den, stam­men alle­samt von Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Kar­di­nal-von-Galen-Gym­na­si­ums. | Foto: Hos­piz Haus Hannah

Über „Bei­trä­ge von beein­dru­cken­der Krea­ti­vi­tät und berüh­ren­der Gedan­ken“ durf­te sich das Hos­piz Haus Han­nah in Ems­det­ten, laut Hos­piz­lei­ter Micha­el Kreft im ver­gan­ge­nen Juni freu­en. Anläss­lich sei­nes 20-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums hat­te das Hos­piz einen Wett­be­werb zum The­ma Leben und Ster­ben aus­ge­ru­fen. 127 Ent­wür­fe, sogar bis aus der Schweiz, haben das Haus Han­nah erreicht. Eine neun­köp­fi­ge Jury — dar­un­ter Ver­tre­ter aus Kul­tur, Poli­tik und Wirt­schaft — traf eine Vor­auswahl von rund 40 Wer­ken, von denen drei, von Bür­gern gekür­te Sie­ger­ent­wür­fe auf groß­for­ma­ti­ge Flä­chen im öffent­li­chen Raum über­tra­gen wurden.


Da die teil­neh­men­den Bei­trä­ge aus dem gesam­ten Kreis und dar­über hin­aus ein­ge­reicht wur­den, initi­ier­te das Hos­piz Haus Han­nah eine Wan­der­aus­stel­lung, deren vier­ter Halt nun für 16 Tage der Kunst­spei­cher des För­der­ver­eins Mett­in­ger Schul­ten­hof sein wird, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung. „Es ist zutiefst berüh­rend, wel­che Gedan­ken sich schon ganz jun­ge Men­schen zum Ster­ben und über das Leben machen. Das gibt der Aus­stel­lung einen sehens­wer­ten Aus­druck“, so Kreft. „Eine tol­le Idee, das The­ma mit der Akti­on aus einer Tabu­zo­ne in die Öffent­lich­keit zu holen“, so Land­rat und Schirm­herr des „HospizMeetsArt“-Projekts, Mar­tin Som­mer bei einem Besuch im Hos­piz Haus Hannah.


Die in Mett­in­gen gezeig­ten Bil­der sind aus­schließ­lich von Schü­le­rin­nen und Schü­lern des Kar­di­nal-von-Galen-Gym­na­si­ums ent­wor­fen wor­den und wer­den in der Aus­stel­lung viel­fach von den nie­der­ge­schrie­be­nen Gedan­ken der Künst­ler ergänzt. „Wir haben sehr Inter­es­san­tes zum Ster­ben erfah­ren. Ich habe viel dar­über nach­ge­dacht, die Gedan­ken beka­men For­men und Far­ben“, äußer­te sich eine der Schöp­fe­rin­nen zum Schaf­fens­pro­zess ihres Bildes.


Anre­gung erfuh­ren zahl­rei­che Wett­be­werbs­teil­neh­men­de auch durch das Hos­piz-Ange­bot eines Work­shops einer aus­ge­bil­de­ten Trau­er­päd­ago­gin, die im Kunst‑, Phi­lo­so­phie- oder Reli­gi­ons­un­ter­richt mit den Schü­lern über das Ster­ben und die Hos­piz­ar­beit sprach.


Die Initia­to­ren des Wett­be­werbs und der För­der­ver­ein Mett­in­ger Schul­ten­hof laden am Frei­tag, den 23. Febru­ar, um 20 Uhr zur offi­zi­el­len Eröff­nung in den Kunst­spei­cher, Burg­stra­ße 9 in Mett­in­gen, ein. Bis ein­schließ­lich Sonn­tag, 10. März, kann die Aus­stel­lung sams­tags und sonn­tags zwi­schen 15 und 18 Uhr besucht wer­den. Der Ein­tritt ist frei.

 Eigen­be­richt: „Hos­piz Meets Art“

Unter die­sem unge­wöhn­li­chen Titel stellt das „Haus  Han­nah“ in Ems­det­ten das häu­fig tabui­sier­te The­ma Leben und Tod in den Mit­tel­punkt eines Kunst­pro­jekts. 40 Schü­le­rIn­nen des Gym­na­si­ums Mett­in­gen haben an die­sem Wett­be­werb teil­ge­nom­men. Ihre Arbei­ten bil­den den Kern der Ausstellung .