23.11.2024.Nikolai Tomás mit “Poems for Laila”

 

 

Zwei Pre­mie­ren für mehr Fans als erwartet

Niko­lai-Tomas-Abend

Die Zuhö­rer ver­lie­ßen den Schul­ten­hof begeis­tert, nur um drau­ßen von einem hef­ti­gen Regen­schau­er in Emp­fang genom­men zu wer­den. Das mach­te aber nichts aus, die posi­ti­ve Stim­mung nach dem tol­len Niko­lai-Tomas-Abend wirk­te noch weiter.

Von Olaf Wien­brack
Mett­in­gen · Sonn­tag, 24.11.2024 — 14:00 Uhr
Nikolai Tomas traf in Mettingen immer den Ton - an der Gitarre, gesanglich und auch in der Ansprache an sein begeistertes Publikum im Schultenhof.

Niko­lai Tomas traf in Mett­in­gen immer den Ton — an der Gitar­re, gesang­lich und auch in der Anspra­che an sein begeis­ter­tes Publi­kum im Schul­ten­hof. | Foto: Olaf Wienbrack

Es muss in und um Mett­in­gen mehr Niko­lai Tomas-Fans geben als erwar­tet. Denn der För­der­ver­ein Schul­ten­hof ver­leg­te das Kon­zert am Sams­tag­abend kur­zer­hand vom Spei­cher in das Haupt­haus am Schul­ten­hof. Bekannt wur­de der Sän­ger und Song­wri­ter als Front­man der Kult­band „Poems for Lai­la“. Im Schul­ten­hof prä­sen­tier­te sich der Künst­ler mit einem Solo­auf­tritt. Alte Songs, die teil­wei­se schon in sei­nem ers­ten Album 1989 ver­öf­fent­licht wur­den, aber auch ganz neue Titel hat­te er aus Ber­lin mitgebracht.


Gleich zu Beginn spiel­te die Tech­nik Tomas ein Schnipp­chen. „Ja, das sind dann Live Momen­te. Da muss man ein­fach nur akus­tisch spie­len“, sag­te er zum Publi­kum gewandt und leg­te gleich mit „Is it a dream“ von Null auf Hun­dert los. Mit einem rund vier­mi­nü­ti­gen Gitar­ren­so­lo konn­te er in die­sem ers­ten Titel die Zuhö­rer bin­nen Sekun­den voll in sei­nen Bann zie­hen. Sehr poe­tisch star­te­te Tomas bei sei­nem zwei­ten Titel, in dem der Refrain „I love her, I miss her“ lau­tet. Vom blau­en Him­mel singt er und wie der Wind so bläst. Gedank­lich ver­führt Tomas sein Publi­kum in die Atmo­sphä­re eines schö­nen Som­mer­ta­ges – aller­dings ein Tag voll Liebeskummer.

Künst­ler erhebt Gemein­de zur Stadt

Ich bin erst­mals in der Stadt“, sag­te Tomas. Damit fühl­ten sich die Mett­in­ger geehrt, dass ihre Gemein­de vom Künst­ler zur Stadt erho­ben wur­de. „An sich woll­te ich die­ses Jahr gar nicht mehr auf­tre­ten“, gab der Künst­ler preis. Aber Klaus-Peter Run­ge vom För­der­ver­ein Schul­ten­hof ließ nicht locker. Drei­mal hat­te er bei Niko­lai Tomas nach­ge­fragt. „Spä­tes­tens beim drit­ten Mal wer­de ich schwach“, gab er zu. Und so kam er am Sams­tag aus Ber­lin-Lich­ten­berg direkt ins Tüöttendorf.


Ich habe heu­te ganz vie­le Lie­bes­lie­der mit­ge­bracht“, ver­riet Tomas. „Aber ich habe Mett­in­gen auch lieb­ge­won­nen. Mett­in­gen ist die Stadt der Lie­be“, ver­gab Tomas dem Ort ein neu­es Attribut.


Danach mach­te Tomas sein Publi­kum mit der Ankün­di­gung einer Welt­ur­auf­füh­rung in Mett­in­gen total gespannt. „Der Song ist noch so neu, dass ich den Text noch nicht ver­in­ner­licht habe. Des­halb brau­che ich hier­bei noch das Text­blatt“, ent­schul­dig­te sich der Sän­ger. „I‘m loo­sing my mind“ hat­te dann als Song sei­ne Pre­mie­re im Schul­ten­hof. Aber damit nicht genug. Tomas erklär­te sich zum größ­ten Jaques-Brel-Fan aller Zei­ten. Aber man darf Brel nicht ein­fach nach­sin­gen, war sein State­ment. Des­halb kre­ierte er einen Song ganz im Sti­le des bel­gi­schen Chan­son­niers. „That is all what mat­ters“ sang er als zwei­te Pre­mie­re des Abends auch erst­mals im Schul­ten­hof. Mit etwas Fröh­li­chem woll­te Tomas sein Pro­gramm nach rund ein­ein­halb Stun­den been­den. „Tic, tac, toc“, lach mich an, heißt es in dem Song, den er für die net­ten Men­schen in Mett­in­gen spielte.

 

Bes­tens impro­vi­sier­te Zugaben

Die gren­zen­lo­se Begeis­te­rung des Publi­kums lie­ßen den Künst­ler danach noch zwei Zuga­ben prä­sen­tie­ren. „Zuga­be, Zuga­be“, tön­te es von den Plät­zen. „So ist das also hier bei euch“, mein­te der Sän­ger ange­sichts des Applau­ses. „Ich habe da mal was vor­be­rei­tet“, füg­te er dann an. Mit einer Bal­la­de, die vom Win­ter mit ver­stei­ner­tem Gesicht und Blick auf den Boden erzählt, bot er dann mit „Give me your hand“ sei­nen vor­be­rei­te­ten Titel. Danach impro­vi­sier­te er für sei­ne Zuga­ben und sang zum Schluss einen Titel, den er wohl schon seit zwei Jah­ren nicht mehr gesun­gen hat­te. Aber auch damit über­zeug­te er sei­ne Zuhö­rer, die danach den Schul­ten­hof begeis­tert ver­lie­ßen, um drau­ßen von einem hef­ti­gen Regen­schau­er in Emp­fang genom­men zu wer­den. Das mach­te aber nichts aus, die posi­ti­ve Stim­mung nach dem tol­len Niko­lai-Tomas-Abend wirk­te noch weiter.

Erle­ben Sie Niko­lai Tomás, den Front­mann und Song­wri­ter der Kult­band POEMS FOR LAILA; live mit sei­nem Solo­pro­gramm. Nur mit E- und Akus­tik­gi­tar­re und Loo­per zau­bert er Atmo­sphä­ren und Klang­wel­ten, Stim­mun­gen und Bil­der außer­ge­wöhn­li­cher Inten­si­tät. Er stellt eini­ge neue Songs vor und natür­lich wird es auch alte Songs in teils über­ra­schen­den und sehr span­nen­den Ver­sio­nen geben. Soul mischt sich plötz­lich in die klas­si­sche Poems-Soundwelt. 

Kar­ten zum Preis von 12 € (Abend­kas­se 14 €) in der Tou­rist­info und im “Bücher­wurm”.

Song­wri­ter spielt im Speicher

Kon­zert am Schul­ten­hof — Eigenbericht

Mit Niko­lai Tomàs kommt eine musi­ka­li­sche Iko­ne der 80er Jah­re nach Mett­in­gen. Der Front­mann und Song­wri­ter der Ber­li­ner Kult­band „Poems for Lai­la“, Niko­lai Tomàs, spielt am Sams­tag, 23. Novem­ber, ein Kon­zert im Spei­cher des Schultenhofs. 

Nikolai Tomas, Frontmann und Songwriter der Berliner Kultband "Poems for Laila" spielt am Samstag, 23. Juli, im Speicher des Mettinger Schultenhofs.
 

Niko­lai Tomas, Front­mann und Song­wri­ter der Ber­li­ner Kult­band “Poems for Lai­la” spielt am Sams­tag, 23. Juli, im Spei­cher des Mett­in­ger Schul­ten­hofs. | Foto: För­der­ver­ein Schultenhof

Der Front­mann und Song­wri­ter der Ber­li­ner Kult­band „Poems for Lai­la“, Niko­lai Tomàs, kommt am Sams­tag, 23. Novem­ber, nach Mett­in­gen. Der Song­wri­ter spielt im Spei­cher auf dem Schul­ten­hof in Mett­in­gen. Beginn des Kon­zerts ist um 20 Uhr.


Nach sei­ner Japan-Rei­se mit Kon­zer­ten in Tokio spie­le der Musi­ker, der in den 80er Jah­ren mit sei­ner Band „Poems for Lai­la“ bekannt wur­de, wie­der in eini­gen aus­ge­wähl­ten deut­schen Clubs, teilt der För­der­ver­ein Mett­in­ger Schul­ten­hof in einer Pres­se-Infor­ma­ti­on mit.


Auch als Solo­mu­si­ker habe er an Cha­ris­ma nichts ver­lo­ren. Ledig­lich mit E- und Akus­tik­gi­tar­re sowie Loo­per zau­be­re er Atmo­sphä­ren und Klang­wel­ten und schaf­fe damit Stim­mun­gen und Bil­der mit außer­ge­wöhn­li­cher Inten­si­tät, heißt es wei­ter. Dabei wer­de er eini­ge neue Songs aus der lau­fen­den Zusam­men­ar­beit mit Don Phil­ip­pe spie­len. Zudem gehör­ten natür­lich auch alte Stü­cke in zum Teil über­ra­schen­den Ver­sio­nen zum Konzert-Set.


Bei Tomas‘ Musik mischt sich Soul plötz­lich in die klas­si­sche Poems-Sound­welt mit Groo­ves der alten Schu­le und Chan­son-Melo­dien. Die Stim­me des Musi­kers habe sich noch­mals gewan­delt, sei noch mehr gereift und erzäh­le glaub­haft von den „ganz gro­ßen Momen­ten“. Niko­lai Tomàs zeich­ne sich unter ande­rem dadurch aus, immer exakt dann auf­zu­hö­ren, wenn es am schöns­ten ist, jede Erwar­tung nicht zu erfül­len und genau das zu machen, was gera­de kei­nem ande­ren ein­fällt, wür­digt die Schrift­stel­le­rin Judith Her­mann den Musiker.


Kar­ten für das Kon­zert gibt es für 12 Euro bei der Tou­rist-Infor­ma­ti­on und im Bücher­wurm sowie für 14 Euro an der Abendkasse.