Auf­zug für den Kunstspeicher

Stu­fen­los zu Bil­dern im ers­ten Stock

Auf­zug im Kunst­spei­cher ist fertig

Ein Zuschuss der Gemein­de macht den Kunst­spei­cher auf dem Schul­ten­hof nun bar­rie­re­frei. Ein Auf­zug ermög­licht es nun auch Men­schen, die weni­ger gut zu Fuß sind, in das Ober­ge­schoss zu gelan­gen. 28.000 Euro hat die Gemein­de inves­tiert, der För­der­ver­ein zusätz­lich 1500 Euro.

Der Aufzug im Kunstspeicher auf dem Schultenhof ist fertig. Damit können Besucher, die die steile Treppe nicht gut bewältigen können, bequem in den ersten Stock kommen. Bürgermeisterin Christina Rählmann und der Vorsitzende des Fördervereins Schultenhof, Peter Hillenkamp, freuen sich darüber, dass der Veranstaltungsort damit ein ganzes Stück attraktiver geworden ist.

Der Auf­zug im Kunst­spei­cher auf dem Schul­ten­hof ist fer­tig. Damit kön­nen Besu­cher, die die stei­le Trep­pe nicht gut bewäl­ti­gen kön­nen, bequem in den ers­ten Stock kom­men. Bür­ger­meis­te­rin Chris­ti­na Rähl­mann und der Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins Schul­ten­hof, Peter Hil­len­kamp, freu­en sich dar­über, dass der Ver­an­stal­tungs­ort damit ein gan­zes Stück attrak­ti­ver gewor­den ist. | Foto: Oli­ver Langemeyer

Peter Hil­len­kamp drückt auf einen Knopf der Fern­be­die­nung. Dar­auf­hin setzt sich der klei­ne glä­ser­ne Auf­zug behut­sam in Bewe­gung und steu­ert den ers­ten Stock des Kunst­spei­chers auf dem Schul­ten­hof an. Vor allem Men­schen, die nicht mehr so beweg­lich sind, haben jetzt die Mög­lich­keit, Aus­stel­lun­gen oder Lesun­gen im Kunst­spei­cher zu besu­chen, freut sich der Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins Mett­in­ger Schultenhof.

Und er ist froh dar­über, dass die Gemein­de Mett­in­gen das Pro­jekt mit einem Zuschuss in Höhe von 28.000 Euro unter­stützt hat. Das mach­te den Weg frei dafür, dass die Besu­cher stu­fen­los zu Bil­dern einer Aus­stel­lung gelan­gen kön­nen. Der För­der­ver­ein hat­te selbst zwei Anträ­ge auf finan­zi­el­le Unter­stüt­zung bei ver­schie­de­nen Pro­gram­men des Lan­des NRW gestellt. Dort kamen die Mett­in­ger Kunst­för­de­rer nicht im Zuge. „Die Gel­der waren schnell ver­ge­ben“, erläu­tert Hil­len­kamp. Des­halb wand­te sich der För­der­ver­ein schließ­lich an die Gemeinde.

Wir haben das Enga­ge­ment wahr­ge­nom­men und uns auch in der Pflicht gese­hen“, erklärt Bür­ger­meis­te­rin Chris­ti­na Rähl­mann. Schließ­lich gehe es dar­um, den Schul­ten­hof als Ver­an­stal­tungs­ort im Her­zen Mett­in­gens für alle Men­schen attrak­tiv zu machen. Dafür sei die Bar­rie­re­frei­heit wie an vie­len ande­ren Stel­len in der Gemein­de ein ele­men­ta­rer Bau­stein. Und der Auf­zug mache den Kunst­spei­cher viel bes­ser nutzbar.

Für mich hat sich das wie ein Weih­nachts­ge­schenk angefühlt.“

Peter Hil­len­kamp

Da im Gemein­de­haus­halt unter dem Pos­ten „Umbau und Aus­bau des Schul­ten­ho­fes“ noch Rest­mit­tel in Höhe von rund 36.000 Euro zur Ver­fü­gung ste­hen, wur­de die­ses Geld per Rats­be­schluss für den Auf­zug ein­ge­setzt. Der Zuschuss von 28.000 Euro ent­sprach dem Ange­bot einer Fach­fir­ma, das der För­der­ver­ein ein­ge­holt hat­te. Der Ver­ein selbst steu­er­te rund 1500 Euro für das Pro­jekt bei.

Der Rat gab ein ein­stim­mi­ges Votum für die Bau­maß­nah­me ab. Nach­dem vie­le bar­rie­re­freie Wege in der Kom­mu­ne geschaf­fen wor­den sei­en, müs­se es in den Gebäu­den wei­ter­ge­hen, lau­te­te der Tenor wäh­rend der Sit­zung Ende Juni. Bis der Auf­zug end­lich fer­tig war, dau­er­te es aller­dings noch bis kurz vor Weih­nach­ten. Hil­len­kamp und das Vor­stands­team des För­der­ver­eins ist Rat und Ver­wal­tung sehr dank­bar für die unbü­ro­kra­ti­sche Hilfe.

Der Auf­zug ist für drei Per­so­nen aus­ge­legt oder für einen Roll­stuhl­fah­rer mit Begleit­per­son, berich­tet Hil­len­kamp. Bis auf die pas­sen­de Öff­nung in der Decke muss­ten kei­ne Ver­än­de­run­gen am Gebäu­de vor­ge­nom­men wer­den. Der Fahr­stuhl hat sei­nen Platz schräg gegen­über dem Trep­pen­auf­gang gefun­den. Dort konn­ten die Mon­teu­re ihn instal­lie­ren, ohne an die Decken­bal­ken zu kom­men. Sonst wären Maß­nah­men zur Siche­rung der Sta­tik erfor­der­lich gewe­sen. Und das hät­te das Pro­jekt erheb­lich ver­teu­ert. Der Auf­zug sei somit kein bau­li­cher Bestand­teil des Kunst­spei­chers, erklärt Peter Hillenkamp.

Vie­le älte­re Men­schen hät­ten ihn in der Ver­gan­gen­heit häu­fig dar­auf ange­spro­chen, dass sie sich ger­ne Aus­stel­lun­gen im Kunst­spei­cher anschau­en, es aber nicht mehr die Trep­pen hin­auf schaf­fen. Daher sei es schon lan­ge ein Anlie­gen des För­der­ver­eins gewe­sen, den Kul­tur­spei­cher für geh­be­hin­der­te Men­schen zugäng­lich zu machen. Jetzt hofft der Vor­stand, bald auch wie­der Ver­an­stal­tun­gen im Kunst­spei­cher anbie­ten zu können.

Die ers­te Aus­stel­lung des Jah­res sei für Febru­ar vor­ge­se­hen. Im Som­mer und Herbst sei­en unter ande­rem klei­ne­re Kon­zer­te geplant. Auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie wer­de im Augen­blick eher das Haupt­haus ver­plant, weil dort die Min­dest­ab­stän­de bes­ser ein­zu­hal­ten sei­en. Aus­stel­lun­gen sei­en jedoch auch unter den jet­zi­gen Bedin­gun­gen mög­lich. Nur bei der Eröff­nung müs­se man dar­auf ach­ten, dass nicht zu vie­le Men­schen in einem Raum sind. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher ver­teil­ten sich wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten stets ganz gut.

Der neue Auf­zug ist da!!! Es geht auf­wärts — manch­mal abwärts.