Das Künstlerdorf am Mettinger Schultenhof feierte am Wochenende zehnjähriges Jubiläum. Das Programm war umfangreich und es sollte für jeden etwas dabei sein. Am Samstag und Sonntag gab es zwölf Workshops, die sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene richteten. Es ist „eine bunte und lebendige Veranstaltung“, findet Babara Brüning, die Verantwortliche für das Künstlerdorf. Sie habe die Veranstaltung gemeinsam mit einem Team vom Förderverein Schultenhof organisiert. An beiden Tagen zusammen hätten ungefähr 120 Personen an den Workshops teilgenommen. „Die Altersspanne war zwischen sechs und 80 Jahren“, betont Brüning.
Das Programm
Malen, Basteln, Gestalten — die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften kreativ werden. Unter anderem konnten sie lernen zu malen, zu zeichnen und mit Ton zu gestalten. Beim Workshop „Japanische Papierkunsttechnik“ wurden mit originalen japanischen Werkzeugen Bilder erstellt. Werken konnten die Teilnehmer mit Sandstein und bei Laubsägearbeiten. Der Workshop „Arbeiten mit Baumberger Sandstein“ war der einzige Workshop, der an zwei Tagen, Samstag und Sonntag, stattgefunden hat. Ziel war es den Sandstein zu bearbeiten und selbst daraus Objekte zu schaffen. Bei den „Kreativen Laubsägearbeiten“ wurden Blumenstecker gebastelt.
Im Workshop „Skizzenbuch — Zeichnen auf Reisen und überall“ wurde die Technik des Urban Sketching angewandt. Dies ist ein neuer Trend, bei dem Künstlerinnen und Künstler das zeichnen, was vor ihnen zu sehen ist. Meist wird diese Technik in Städten angewendet, aber auch in Mettingen haben die Teilnehmer Skizzen von ihrer Umgebung, zum Beispiel von einem Apfel oder einem Auto erstellt. Die engagierten jungen Zeichnerinnen haben ein Skizzenbuch erstellt mit dem Ziel, dass sie dies in Zukunft weiter füllen werden. Die Workshopleiterin Josefine Cyranka habe das verwendete Papier zuvor selbst geschöpft. Im Buchinneren haben die Mädchen zuerst die Skizzen erstellt. Anschließend haben sie mit Sprühdosen den Mantel ihres Skizzenbuchs gestaltet. „Das ist das erste Mal, dass ich mit Sprühfarbe arbeite“, erzählt eine Teilnehmerin. „Wir haben hier Marker, Sprühdosen und Stifte, aber mir macht das Sprühen am meisten Spaß“. Neben den Workshops haben die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke im Speicher beim Schultenhof ausgestellt.
„Wir sind bunt“
Die Vielfältigkeit der Workshops geht mit dem Motto der Veranstaltung einher. Es lautet nämlich: „Wir sind bunt“, erzählt die Verantwortliche für das Künstlerdorf. Außerdem ziert den Programmflyer der Satz: „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Diese Kreativität und Selbstständigkeit war bei den Workshops gefragt und wurde gefördert.
Der Höhepunkt des Wochenendes sei das Kleben von Bildern an die Litfaßsäule gewesen, findet Babara Brüning. Die Grund- und Förderschulen aus Mettingen haben Bilder mit bunten Gesichtern gemalt, die am Sonntag an die Säule geklebt wurden. Aber auch unabhängig davon, kamen am Sonntag viele Kinder mit Eltern vorbei und haben ihre eigenen Kunstwerke mit aufgehängt. Passend zum Motto, sollte dies ein Zeichen für die Vielfalt sein.